Der siebte Turm 03 - Aenir - Reich der Schatten by Nix Garth

Der siebte Turm 03 - Aenir - Reich der Schatten by Nix Garth

Autor:Nix, Garth [Nix, Garth]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi, azw3
veröffentlicht: 2013-02-22T00:00:00+00:00


KAPITEL SIEBZEHN

Milla versuchte siebenmal, durch die Tür zu gehen. Odris achtzehnmal. Jedes Mal landeten sie genau dort wieder, wo sie gewesen waren.

Milla versuchte auch, etwas von dem Holz abzuschlagen, doch weder ihr Messer noch ihr Schwert aus Merwin-Horn konnten es auch nur ankratzen.

„Wir müssen wohl vom Dach wegfliegen“, sagte Milla schließlich.

Doch als sie wieder nach oben gingen, konnten sie auch vom Dach nicht mehr entkommen. Es war dasselbe wie bei der Tür. Jedes Mal wenn Odris von einer Seite des Steges abhob, fanden sie sich auf der anderen Seite wieder.

Sie konnten hinaussehen, aber sie konnten nicht hinausgehen.

„Ich frage mich, was wohl als Nächstes geschehen wird“, sagte Milla. Instinktiv wusste sie, dass diese Falle einen Zweck erfüllte. Bald würde etwas geschehen.

Etwas Tödliches, wie sie annahm. Etwas, das mit dem Brandgeruch zu tun hatte, der im Laufe der Nacht immer stärker wurde.

Sie lief noch ein paar Mal um den Laufsteg und grübelte. „Komm mit“, sagte sie dann zu Odris und ging wieder die Treppe hinunter.

Unten angekommen, stellte sie sich an die Tür und hob ihren Sonnenstein. Unter höchster Konzentration brachte sie ihn zum Leuchten – ein helles, weißes Licht, das das Erdgeschoss beleuchtete und in die Nacht hinaus reichte.

„Ich bin hier!“, rief Milla den wartenden Nanuchs zu. „Hier!“

„Was machst du denn?“, fragte Odris besorgt.

„Ich will sie hereinlocken“, erklärte Milla. „Vielleicht kann ich hinausspringen, wenn eines von ihnen hereinspingt.“

„Oh“, sagte Odris. „Und was ist mit mir?“

„Ich werde eines für dich hereinwerfen“, sagte Milla. Es schien ein guter Plan zu sein. Doch er funktionierte nicht, weil die Nanuchs nicht näher kamen.

Aber dafür näherte sich etwas anderes. Eine kleine grüne Eidechse kam zur Tür. Sie ging aufrecht auf den Hinterbeinen und trug einen Harnisch aus gewobenem Gras, an dem ein Schwert hing, das nicht größer als Millas Zeigefinger war. Auf dem Rücken hatte das Wesen einen Köcher mit winzigen Pfeilen; außerdem trug es einen Bogen, der etwas größer als es selbst war.

„Ein Kurshken“, sagte Odris. „Was es wohl will?“

Das Kurshken kam bis auf ein paar Spannen an die Tür heran und verneigte sich. Dann begann es mit einer Stimme zu sprechen, die für seine geringe Größe erstaunlich tief klang.

„Seid gegrüßt, Milla und Odris. Ich bin Quorr Quorr Quorr Ahhtorn Sezicka. Ihr könnte mich Zicka nennen.“

„Sei gegrüßt“, sagte Milla und verneigte sich ebenfalls. „Woher kennst du unsere Namen?“

„Der Kodex der Erwählten hat sie in meinem Kopf gesprochen“, sagte Zicka. „Er hat mich auch angewiesen, hierher zu kommen. Er wird bald durch meinen Mund sprechen.“

„Weißt du, wie man hier herauskommt?“, fragte Milla. „Oder weiß es der Kodex?“

Zicka wollte gerade sprechen, doch erstarrte dann plötzlich. Sein Blick wurde verhangen. Ähnlich wie der der Mutter-Cronen, dachte Milla. Dann sprach er wieder, doch dieses Mal mit einer veränderten Stimme und leicht stockend.

„Ich bin der Kodex. Ich brauche eure Hilfe. Tal kann mich allein nicht befreien. Ihr müsst zu ihm gehen. Zicka wird euch zeigen, wo er ist.“

„Was ist, wenn wir nicht helfen wollen?“, fragte Milla. „Ich sehe keinen Grund, irgendwelchen Erwählten zu helfen, Tal am allerwenigsten. Er hat mich verrat…“

„Ich habe nicht viel Zeit, um zu sprechen“, unterbrach der Kodex Milla.



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